Loslassen – Eine Einladung in Vertrauen, Verbindung und innere Freiheit

Wenn Festhalten aus Liebe geschieht – und was Vertrauen wirklich braucht
Loslassen. Ein Wort, das gleichzeitig Sehnsucht und Widerstand in sich trägt. Es klingt nach Freiheit – und fühlt sich manchmal nach Kontrollverlust an. Es ruft nach Leichtigkeit – und konfrontiert uns zugleich mit der Angst vor dem Unbekannten.
In den letzten Tagen war dieses Thema für mich mehr als nur ein Konzept. Mein Sohn hat die Grundschule abgeschlossen und ist mit seiner Oma in die Ferien gefahren – sein erster großer Schritt ein Stück weiter hinaus in die Welt. Und ich? Ich durfte spüren, was Loslassen wirklich bedeutet: nicht weniger zu lieben, sondern tiefer zu vertrauen.
Als Mutter, Hypnosetherapeutin und Potentialentfaltungscoach nach Gerald Hüther weiß ich: Die Fähigkeit loszulassen ist essenziell – in Beziehungen, in der Elternschaft und nicht zuletzt in uns selbst. Wir alle sehnen uns nach Nähe und Verbindung. Und doch greifen wir so oft zu Kontrolle, um uns sicher zu fühlen. In Partnerschaften äußert sich das in subtilen Erwartungen, in der Idee, wie der*die andere zu sein hat. In der Elternrolle zeigt es sich heute durch digitale Kontrolle: Tracking-Apps, Smartwatches, ständige Erreichbarkeit. Wir nennen es „Sicherheit“. Doch was wir dabei übersehen: Kinder brauchen kein perfektes Außen – sie brauchen Raum. Raum, sich zu spüren. Raum, Fehler zu machen. Raum, sich selbst zu entdecken.
Kontrolle beginnt im Inneren – und darf dort auch gehen
In meiner Praxis erlebe ich, wie sehr Kontrolle in uns verankert ist. Oft als Schutzstrategie, unbewusst übernommen aus der eigenen Geschichte. Doch hinter dieser Kontrolle stecken meist alte Glaubenssätze: „Ich darf keine Fehler machen“, „Ich muss alles im Griff haben“, „Wenn ich loslasse, verliere ich…“. Und genau hier beginnt die wirkliche Arbeit: im Innersten.
Loslassen ist kein äußerer Akt – es ist eine innere Erlaubnis. Es ist der Moment, in dem ich mir selbst sage: „Ich muss nichts mehr festhalten, um ganz zu sein.“ In der Hypnose begegnen wir diesen inneren Blockaden mit Achtsamkeit und Mitgefühl. Wir lernen, zu verstehen, statt zu urteilen. Und damit schaffen wir Raum – für neue Bewegungen, neue Entscheidungen, neue Wege.
Viele Eltern kommen zu mir, weil sie spüren, dass das „alte“ Festhalten nicht mehr funktioniert. Sie wollen ihren Kindern das Beste mitgeben – doch merken, dass Druck und Kontrolle nicht weiterführen. Was sie stattdessen brauchen, ist Verbindung. Beziehung auf Augenhöhe. Und das Vertrauen, dass Entwicklung geschieht, wenn wir den Raum dafür öffnen.
Loslassen heißt nicht aufgeben – sondern öffnen
Es heißt nicht: „Mach, was du willst.“ Es heißt: „Ich bin da – und ich glaube an dich.“ In diesem Raum entsteht Potentialentfaltung. Nicht durch Anweisungen, sondern durch Beziehung. Nicht durch Kontrolle, sondern durch Begeisterung und Zutrauen.
Vielleicht spürst du beim Lesen, dass auch in dir etwas gehen möchte. Ein alter Gedanke. Eine Rolle. Ein Glaubenssatz. Dann lade ich dich ein, einen Moment innezuhalten. Atme tief ein – und mit dem Ausatmen frage dich: Was darf ich heute loslassen, damit ich wieder freier atmen kann?
Ich begleite Menschen auf diesem Weg. Mit Hypnose, mit Herz, mit Raum für alles, was da ist. Denn Loslassen beginnt genau da: wo wir uns selbst wieder vertrauen
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