Wenn Eltern wachsen dürfen – entsteht Raum für kindliche Entfaltung

Veröffentlicht am 9. Juli 2025 um 10:10

Potentialentfaltung nach Gerald Hüther

Was Kinder wirklich stark macht

Kinder brauchen keine perfekte Erziehung. Sie brauchen Menschen, die echt, liebevoll und in Beziehung mit ihnen sind.

Laut Neurobiologe Gerald Hüther brauchen Kinder – wie auch Erwachsene – vor allem zwei Dinge, um sich gesund zu entwickeln:

  1. Verbundenheit: das Gefühl, dazuzugehören, geliebt zu sein – bedingungslos.
  2. Selbstwirksamkeit: die Erfahrung, dass sie etwas bewirken können, dass ihre Handlungen zählen.

Wenn diese beiden Bedürfnisse erfüllt sind, kann ein Kind sich sicher fühlen – und wachsen, lernen, leben.

 

Warum klassische "Erziehung" Kindern oft nicht gerecht wird

Wenn wir an „Erziehung“ denken, denken wir oft an Regeln, Disziplin, vielleicht auch an Belohnung und Bestrafung. Doch was bedeutet das Wort eigentlich wirklich?

Im Obstbau bedeutet „Erziehung“: Bäume werden zurückgeschnitten, angebunden, in Form gebracht – damit sie optimal Früchte tragen. Auch bei Kindern versuchen wir oft – meist unbewusst – sie zu „formen“, damit „etwas Gutes aus ihnen wird“.

Doch Kinder sind keine Bäume. Keine Objekte zur Optimierung. Keine Wesen, die wir zurechtschneiden sollten. Sie brauchen keine Perfektion – sondern Beziehung.

Bedingungslose Liebe statt Bewertungen

Kinder brauchen unsere Nähe – besonders dann, wenn sie gerade „nicht lieb“ sind. Wenn sie trotzen, schreien, sich zurückziehen oder laut sind. Dann fragen sie: „Bist du trotzdem da? Bin ich dir dann auch noch genug?“

Bedingungslose Liebe heißt: Ich sehe dich. Auch jetzt. Ich bleibe.

 

Grenzen? Ja. Aber ohne Strafe.

Manchmal höre ich: „Aber Kinder brauchen doch Grenzen!“ Ja – absolut. Grenzen geben Orientierung. Sie sind wichtig. Aber was sie nicht brauchen, ist Angst.

Strafen trennen. Grenzen verbinden – wenn sie liebevoll gesetzt sind.


Kinder brauchen keine Strafen, keine Drohungen. Sie brauchen liebevolle Klarheit. Ein deutliches Nein – getragen von Respekt. Kein verletzendes Machtspiel, sondern ein sicherer Rahmen.

Denn Strafen zerstören Vertrauen. Sie führen nicht zur Einsicht, sondern zu Angst oder Trotz. Was Kinder stattdessen brauchen, ist unser inneres Ja zu ihnen – auch wenn wir ihre Handlungen gerade ablehnen.

 

Von der eigenen Wut zur echten Verbindung

„Nur wer sich selbst mit Liebe begegnet, kann andere liebevoll begleiten.“

Auch ich habe erfahren, wie sehr Kinder einen an die eigenen Grenzen bringen können.
Wie tief sie uns triggern. Wie schnell aus einem kleinen Streit ein riesiger Wutausbruch wird – bis hin zum totalen Kontrollverlust.
Ich kenne das schlechte Gewissen danach. Die Scham. Die Verzweiflung.

Heute weiß ich: Die Wut, die da hochkommt, hat oft gar nichts mit dem Kind zu tun – sondern mit meinen eigenen alten Wunden. Verletzungen aus der Kindheit, die plötzlich wieder da sind.

Wut bringt Schuldgefühle. Kontrolle bringt Enge. Verbindung bringt Heilung.

Mein Weg zurück zu mir selbst hat alles verändert.
Ich musste nicht „das Kind ändern“ – ich durfte mich selbst verstehen.
Heute kann ich mein Kind begleiten, liebevoll, präsent – ohne Strafen.
Ich bin im Vertrauen. Ich weiß, dass ich nicht kontrollieren muss, um Sicherheit zu geben.
Und ich weiß, wie schwer dieser Weg sein kann.

 

Du musst nicht perfekt sein – aber verbunden mit dir

Perfektion war nie das Ziel. Und doch hetzen sich so viele Eltern durch den Tag mit dem Gefühl, nicht genug zu sein: nicht ruhig genug, nicht geduldig genug, nicht „richtig“. Dabei geht es nicht darum, alles richtig zu machen – sondern in Beziehung zu bleiben. Mit dem Kind. Und mit sich selbst.

Denn eines ist klar: Ich kann nur dann liebevoll begleiten, wenn ich gelernt habe, liebevoll mit mir selbst zu sein.

Wenn ich mich selbst klein mache, verurteile oder überfordere, dann entsteht innerer Druck – und der entlädt sich oft dort, wo ich es am wenigsten will: bei meinem Kind. Sich selbst mit Mitgefühl zu begegnen, sich Pausen zu erlauben, eigene Grenzen zu achten – das ist kein Egoismus. Das ist gelebte Verantwortung. Und es ist die Basis für echte Verbindung.

 

Eltern stärken- Kinder entlasten

Es ist es mir ein tiefes Anliegen, mit Eltern zu arbeiten – nicht mit den Kindern.
Denn die Kinder sind oft nur noch das Symptom. Unsere Kinder sind nicht „gestört“ oder „zu viel“. Sie spiegeln uns. Sie tragen Spannungen aus, die nicht ihre sind. Sie sind nicht das Problem – sie machen es nur sichtbar.

Deshalb arbeite ich mit Eltern. Mit dir. Wertfrei. Vorurteilsfrei. Verständnisvoll.

Denn wenn du dich auf den Weg machst, verändern sich Dinge. Nicht nur in dir – sondern auch in deinem Kind.

 

Hypnose – ein Weg zu dir zurück

Elternsein ist oft ein Wiederbegegnen mit sich selbst. Unsere Reaktionen entstehen nicht selten aus alten Mustern – aus tiefen Glaubenssätzen, Kindheitserfahrungen oder unbewussten Schutzmechanismen. Genau hier kann Hypnose wirken: sanft, tiefgehend und transformierend.

Hypnose ist kein Kontrollverlust. Sie ist ein bewusster Zugang zu deinem Innersten – ein Raum, in dem du dich selbst neu erfahren kannst.  Ein Raum, in dem alte Verstrickungen sich lösen dürfen. Denn je mehr du heilst, was in dir festhängt, desto ruhiger wirst du im Außen.

Wenn du deine Geschichte verstehst, brauchst du weniger Kontrolle. Wenn du innerlich klarer bist, wirst du seltener getriggert. Wenn du dir selbst sicher bist, kannst du dein Kind in schwierigen Momenten halten, statt mitzureißen.

Gerald Hüther formuliert es so:

„Das Gehirn eines Menschen verändert sich durch Erfahrungen – nicht durch Belehrung.“

Hypnose lädt dich ein, eine neue, verkörperte Erfahrung zu machen – von Verbundenheit, Ruhe und Selbstannahme. Und genau das verändert alles: deine Haltung, deine Präsenz, deine Reaktion. Nicht perfekt – aber friedlich verbunden.

Eltern sein bedeutet nicht, perfekt zu sein.
Es bedeutet, ehrlich zu sich selbst zu sein.
Und bereit, immer wieder neu zu beginnen.

Für unsere Kinder. Und für uns selbst.

 

🌈 Ein letzter Gedanke

Vielleicht denkst du, du hättest „Fehler gemacht“. Ich verstehe diesen Schmerz – ich kenne ihn.

Aber: Jeder Schritt, den du jetzt gehst, macht einen Unterschied. Du darfst wachsen. Und dein Kind darf mit dir wachsen.

Ich bin da, wenn du willst – mit Erfahrung, Offenheit und ganzem Herzen.

Von Herzen, Maika

 

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare.