Angst und Panik

Veröffentlicht am 24. April 2025 um 08:10

Ein Betrunkener sucht unter einer Straßenlaterne nach etwas. Ein Polizist kommt vorbei und fragt ihn: "Was suchen Sie denn?" Der Betrunkene antwortet: "Meine Schlüssel." Der Polizist fragt weiter: "Haben Sie die Schlüssel hier verloren?" Der Betrunkene sagt: "Nein, ich habe sie drüben im Gebüsch verloren." Der Polizist fragt verwundert: "Warum suchen Sie dann hier?" Darauf antwortet der Betrunkene: "Hier ist das Licht besser."
Wir neigen dazu, Lösungen dort zu suchen, wo sie leicht zugänglich oder sichtbar sind, selbst wenn sie dort nicht zu finden sind. Diese Metapher kann auf viele Lebenssituationen angewandt werden – einschließlich der Suche nach innerer Heilung und emotionaler Stabilität.
In der Hypnosetherapie bei Ängsten und Panik wird dieses Prinzip auf interessante Weise umgekehrt. Hier geht es darum, die Lichtquelle, sprich die bewusste Wahrnehmung, gezielt abzuschalten und stattdessen ins „Dunkle“ vorzudringen – den unbewussten Bereich unserer Psyche. Denn genau dort, in den verborgenen und oft schwer zugänglichen Tiefen, liegen häufig die Ursachen für Ängste und Panikattacken. Hypnose ermöglicht es, diesen Raum zu betreten und die „verlorenen Schlüssel“ – also die Auslöser und Verknüpfungen, die für diese Probleme verantwortlich sind – aufzuspüren.
Die Verbindung zwischen dem Witz und der Therapie zeigt, wie wichtig es ist, die richtigen Orte für die Suche zu wählen: Manchmal erfordert Heilung Mut, sich der Dunkelheit zuzuwenden, anstatt sich von der scheinbaren Sicherheit des Lichtes leiten zu lassen. Es ist ein Wandel der Perspektive – weg von der gewohnten Komfortzone hin zur Erforschung des Unbekannten und oft Herausfordernden. Die Laterne mag Licht spenden, aber der Schlüssel liegt im Verborgenen. Faszinierend, oder?
(Patrick McCarthy) 

 

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